Was sticht denn da?
Ungeliebte „Plagegeister“ im Garten
Foto: _KUBE_/Adobe Stock
Wer hat es noch nicht erlebt, dass einen etwas während der Arbeit im Garten sticht oder beißt? Oftmals sieht man den „Übeltäter“ nicht, und so ahnen wir nicht, was uns alles im Garten heimsuchen kann. Was meist als Mückenstich abgetan wird, hat manchmal auch einen anderen Verursacher.
Die meisten Stiche dienen nur zur eigenen Verteidigung des Tieres. Es gibt aber auch Tiere, welche uns als Nahrungsquelle ausgewählt haben. Gerade diese übertragen oftmals Krankheiten, die von Viren und Bakterien verursacht werden.
Der Stich oder Biss zur eigenen Verteidigung ist aber der Klassiker bei den Insekten, und die ersten Erfahrungen hiermit machen wir schon in der Kindheit, wenn wir eine Biene bedrängen oder darauf treten. Hat das Insekt das Gift zur Verteidigung, so ist dieses oftmals sehr schmerzhaft. Es hinterlässt aber keine nachhaltigen Schäden.
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Bienen, Hummeln und Co.
Foto: J. Westermann-Blawert/Adobe Stock
Bekannt für ihre Stiche sind sicher die Honigbienen. Ihr Gift ist vor allem gegen andere Insekten, wie Wespen oder Hornissen, wirksam. Der Stich einer Honigbiene ruft beim Menschen eine lokale Entzündung hervor und eine mehr oder weniger starke Schwellung. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht erst durch mehrere hundert Stiche, außer man hat eine Allergie gegen Bienengift.
Ein Stich im Hals- und Rachenraum kann jedoch lebensbedrohend werden, denn es droht Erstickungsgefahr durch ein Zuschwellen der Atemwege. In diesem Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Den Schmerz der Stiche am Körper kann man durch Kühlen lindern. Der große Verlierer beim Stechen ist die Biene, da die Biene ihren Stachel samt Giftdrüse verliert und qualvoll stirbt.
Die solitär lebenden Wildbienen haben ebenfalls einen Stachel, wenn auch einen weicheren. Die Gefahr, von ihnen gestochen zu werden, ist extrem gering, da sie so nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Brut riskieren würden. Eine Wildbiene sticht nur zu, wenn sie stark bedrängt wird, eine Hummel etwa erst beim Zusammendrücken ihres Hinterleibes.
Wespen
Das vergangene Jahr 2022 war ein „Wespenjahr“, was entsprechend viele Konflikte mit sich brachte. Besonders wichtig ist es, in der Nähe eines Wespennests Ruhe zu bewahren. Auch Angst ist nicht sehr hilfreich, da Wespen die Duftstoffe eines Menschen in Angst wahrnehmen und hineininterpretieren: „Wer Angst hat, führt Schlechtes im Schilde und wird angegriffen.“
Viele versuchen, den Nestbau in Schuppen und Unterständen vor Baubeginn mit Papierknäulen zu verhindern. Der Erfolg ist meist zufällig, da Wespen sehr schlecht sehen und sich eher auf ihren Geruchssinn verlassen. Riecht es nicht nach der eigenen Art und ist der Platz passend, wird der Ort trotzdem bezogen.
Der Kontakt mit einem Wespenvolk kann zu einer Vielzahl von Stichen führen und auch lebensbedrohliche Situationen auslösen. Besonders in den Monaten August und September kommt es zu vielen Wespenstichen, da die Aufzucht des Nachwuchses im Wespenvolk zu Ende ist und die Arbeiterinnen so etwas wie Freizeit haben. Natürlich gehen sie dann angenehmen Dingen nach, und das ist auch einmal der Kuchen oder der süße Saft auf dem Kaffeetisch im Garten. Hier heißt es Ruhe bewahren, um unliebsame Stiche zu vermeiden.
Stiche von Hornissen sind dagegen eher selten, da sie alles andere als angriffslustig sind. Dass drei Hornissenstiche ein Pferd töten können, gehört in die Welt der Mythen, da sie eine geringere Giftmenge abgeben als Wespen. Bei der Jagd verlassen sie sich ausschließlich auf ihre kräftigen Kiefer und beginnen sofort nach dem Zugriff, ihre Beute zu zerstückeln. Der Stich ist jedoch aufgrund ihrer Größe sehr schmerzhaft.
Mücken
Foto: Matthias Weil/Adobe Stock
Nicht nur Tiere, auch Menschen sind eine ergiebige Nahrungsquelle für Mücken. Meist erfolgt der Stich unbemerkt und man bemerkt die Schwellung um die Einstichstelle erst durch den aufkommenden Juckreiz. Damit der Stich unbemerkt bleibt, verabreicht die Mücke ein örtlich betäubendes und blutgerinnungshemmendes Sekret in die Stichwunde.
Als Reaktion auf das Sekret setzt unser Körper den Botenstoff Histamin frei, der die Quaddelbildung und den lästigen Juckreiz auslöst. Widerstehen wir dem Juckreiz, so schwillt die Quaddel schnell wieder ab. Kratzen wir an der Einstichstelle, drohen Entzündungen und im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung.
Aktuell kommen in Deutschland ca. 50 Mückenarten vor, jedoch wandern immer mehr Arten zu. Bekannt ist die Asiatische Tigermücke. Sie kann Überträger verschiedener Krankheitserreger sein. Durch das Umweltbundesamt wird die Bedrohung aber als eher gering eingeschätzt, da die Mücke noch keine konstanten Populationen aufbauen konnte. Einzige bekannte Ausnahme ist ein Gebiet in Baden-Württemberg.
Übrigens sind nur die Weibchen auf eine Blutmahlzeit zur Produktion ihrer Eier angewiesen. Die Nahrungssuche beginnt meist in den Abendstunden und wird über die Nacht fortgesetzt. Die Mücken finden ihre Opfer durch das Kohlendioxid aus der Atemluft, das sie aus bis zu 70 m Entfernung wahrnehmen können. Manche Menschen riechen verlockender für die Mücken, als andere. Es wird vermutet, dass dies am körpereigenen Geruch liegt.
Bremsen
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Alles andere als still und heimlich ist der Biss von Bremsen. Dieser ist sofort deutlich spürbar und schmerzhaft. Sie reißen mit ihren groben Mundwerkzeugen eine offene Wunde in die Haut. Ihr eigentliches Ziel sind Weidetiere und nicht der Mensch. Am aktivsten sind Bremsen bei feuchtem Wetter und Gewitterstimmung. Ähnlich wie bei den Mücken ernähren sich nur die Weibchen dieser Stechfliegen von Blut, die Männchen bevorzugen Nektar.
Kriebelmücken
Foto: picture alliance/blickwinkel/ H. Bellmann/F. Hecker
Klein, aber „oho“ sind die Kriebelmücken, deren Biss sehr schmerzhaft ist. Bei der Kriebelmücke stechen beide Geschlechter. Bedingt durch ihre Größe von 2–6 mm und die kurzen Mundwerkzeuge, graben sie sich regelrecht in die Haut ein. Ihr Speichel ist giftig und deshalb nicht nur sehr schmerzhaft, es entstehen auch Entzündungen, die lange anhalten. Bei Massenauftreten ist es bereits vorgekommen, dass die Mücken den Tod von Nutzvieh verursacht haben. Ihr Larvenstadium verbringen die Kriebelmücken in Fließgewässern, wo sich ihre 15 mm langen Larven mit Spinnfäden an Steinen und Pflanzen festhängen.
Zecken
Auch Begegnungen mit Zecken lassen sich im Garten nicht ausschließen. Meist völlig unbemerkt bewegt sich die Zecke auf der Haut, bis sie die geeignete Bissstelle gefunden hat. Die Zecke besitzt keinen klassischen Stachel, sondern Mundwerkzeuge, die einer Säge ähneln. Beim Saugvorgang schaffen die Mundwerkzeuge der Zecke eine Wunde, indem sie Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufreißen. Das sich ansammelnde Blut wird anschließend aufgesaugt und Speichel in die Wunde abgegeben.
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Der Speichel enthält viele Hundert unterschiedliche Proteine, die größtenteils bei keiner anderen Tiergruppe gefunden wurden. Der Speichel verhindert das Zusammenklumpen der Blutplättchen und damit den Wundverschluss. Auch die weitere Blutgerinnung wird so unterdrückt. Weiterhin werden Entzündungsreaktionen unterdrückt und das Schmerzempfinden gehemmt, um eine Abwehrreaktion des Wirts zu verhindern. Gerade dieser Speichel mit seinen vielen Viren und Bakterien macht die Zecke so gefährlich.
Was es noch gibt …Foto: schankz/Adobe Stock Flöhe Foto: Arne100/Wikimedia Commons/CC-BY-SA-4.0 Grasmilben Foto: CDC/Frank Collins/Public domain/Wikimedia Commons Sandmücken Foto: picture alliance/blickwinkel/F. Hecker Wadenstecher Foto: picture alliance/blickwinkel/F. Hecker Gnitzen Foto: picture alliance/blickwinkel/F. Hecker Blumenwanzen Foto: picture alliance/blickwinkel/H. Bellmann/F. Hecker Hirschlausfliegen |