Zentral oder dezentral? – Brauchwasser erwärmen
So erwärmen Sie Ihr Brauchwasser möglichst umweltschonend und kostengünstig
Foto: Maridav/AdobeStock
Duschen, Geschirr spülen, kochen und putzen: Warmes Wasser ist für unseren Lebenskomfort unverzichtbar. Wie viel davon verbraucht wird, hängt sehr vom persönlichen Lebensstil ab, im Durchschnitt sind es um die 45 l/Tag und Person. Das kostet viel Energie, und deswegen lohnt es sich, die verschiedenen Möglichkeiten der Brauchwasser-Bereitung zu vergleichen.
Zentral oder dezentral?
Generell wird zwischen der zentralen und der dezentralen Warmwasser-Versorgung unterschieden. Bei der zentralen Lösung erwärmt die Heizungsanlage das Wasser, das über Rohre zu den Entnahmestellen gelangt. Die Leitungen sollten möglichst gut gedämmt sein und der Warmwasser-Speicher auf den Bedarf abgestimmt werden.
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Bei der dezentralen Warmwasserbereitung wird das Wasser unmittelbar an der Entnahmestelle erwärmt, direkt am Waschbecken beispielsweise. Das geschieht mit einem Durchlauferhitzer, Boiler oder Warmwasserspeicher. Dabei entstehen so gut wie keine Leitungsverluste. Auch hier ist es wichtig, die Technik möglichst gut auf den Bedarf abzustimmen – sonst kann es unter der Dusche plötzlich sehr kalt werden.
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Bei der Wahl der Warmwasser-Technologie sind Hausbesitzer mitunter eingeschränkt: Einige Gebäude bieten zu wenig Platz für einen großen Warmwasserspeicher. Manchmal ist auch das elektrische Leitungsnetz nicht leistungsfähig genug. Oder es ist sehr aufwendig, neue Warmwasser-Rohre zu verlegen.
Foto: Klaus Eppele/Adobe Stock
Zentrale Warmwasser-Versorgung
Heizkessel sind die Klassiker der zentralen Warmwasser-Versorgung. Sie erwärmen nicht nur die Räume, sondern auch das Brauchwasser. Dafür werden sie mit einem Pufferspeicher kombiniert. Heizkessel, die fossile Brennstoffe nutzen, gelten heute als klimaschädlich. Der Einbau einer Ölheizung wird daher gar nicht mehr gefördert, und die Installation einer Gasheizung wird nur noch als Hybrid-Heizsystem in Zusammenhang mit der Installation einer weiteren Wärmequelle, die erneuerbare Energien nutzt, wie z.B. Solarthermie, gefördert. Deshalb spielen herkömmliche Heizkessel in Zukunft eine immer geringere Rolle bei der Warmwasser-Bereitung.
Im Trend liegen allerdings Heizkessel, die mit Holz (z.B. Pellets) befeuert werden und das Brauchwasser mit erneuerbarer Energie erwärmen. Hierfür gibt es hohe staatliche Förderungen (Infoadressen siehe Kasten am Ende dieser Seite).
Foto: Oranier Heiztechnik
Kaminöfen mit Wassertasche können einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Warmwasser-Produktion leisten. Das Prinzip ist einfach: Die Holz- oder Pelletkaminöfen haben eine sogenannte Wassertasche. Diese heizt sich auf, wenn der Ofen in Betrieb ist, die Wärme wird über eine Rohrleitung in einen Pufferspeicher geleitet. So wird ein großer Teil der Heizenergie, die sonst durch den Schornstein verschwindet, für die Brauchwasser-Erwärmung genutzt.
Wärmepumpen sind klimaschonend, der Kauf und der Einbau werden ebenfalls staatlich gefördert. Sie nutzen die in der Umwelt gespeicherte Energie zum Heizen und für die Warmwasser-Bereitung. Allerdings können Brauchwasser-Temperaturen um 55 °C einige Luft-Wasser-Wärmepumpen vor Herausforderungen stellen. Schaffen sie es nicht, die gewünschte Temperatur bereitzustellen, springt ein elektrischer Heizstab ein. Das klingt pfiffig, wirkt sich aber negativ auf die Stromkosten und die Ökobilanz aus. Oft wird eine Wärmepumpe deswegen mit Solarthermie kombiniert.
Foto: Vaillant
Wenn die Bedingungen vor Ort passen, lohnt es sich, über den Einsatz einer Brauchwasserpumpe nachzudenken. Die kleine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Abwärme der Haustechnik (Heizung, Waschmaschine, Wäschetrockner), um das Brauchwasser zu erhitzen. Das funktioniert sehr gut und liefert meist ausreichende Warmwasser-Temperaturen. Auch hier fördert der Staat, um die Investitionskosten abzufedern.
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Solarthermie: Kostenlose Sonnenwärme ist ökologisch die beste Lösung. Eine solarthermische Anlage braucht einen Pufferspeicher und wird in der Regel mit einem anderen Heizsystem kombiniert. Die Kollektoren des Solarthermie-Systems sollten gen Süden ausgerichtet sein. Einmal installiert, senkt Solarthermie an jedem sonnigen Tag die Energiekosten, der ökologische Nutzen ist hoch. Die Amortisationszeit hat sich durch die staatlichen Förderungen deutlich verkürzt.
Foto: Paradigma
Fern- bzw. Nahwärme-Netze liefern ebenfalls Warmwasser – sowohl ins Eigenheim als auch in Mehrfamilienhäuser. Hierfür wird eine Übergabestation installiert, die es als Durchfluss- und als Speichervariante gibt. Da die Anlagen zur Wärmeproduktion beim Anbieter stehen, entstehen keine Kosten für Wartung und Reparatur. Anderseits sind die Leitungsverluste hoch, was sich negativ auf die Kosten und den ökologischen Nutzen auswirken kann.
Dezentrale Warmwasser-Versorgung – individuell angepasst
Für die dezentrale Warmwasser-Versorgung stehen nur Gas und Strom als Energieträger zur Verfügung, dafür können Sie auf eine Vielzahl verschiedener Geräte zurückgreifen.
Durchlauferhitzer erwärmen das Wasser genau dann, wenn es benötigt wird. Dafür wird viel Leistung benötigt, entsprechend hoch ist der Energieverbrauch. Andererseits treten so gut wie keine Wärmeverluste auf, da das warme Wasser weder durch Leitungen transportiert noch gespeichert wird.
Foto: Stiebel Eltron
Herkömmliche Durchlauferhitzer können oft nur eine Dusche oder zwei Waschtische gleichzeitig mit Warmwasser versorgen. Für selten genutzte Zapfstellen sind sie oft die beste Lösung.
Die Technologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Wenn Sie Ihren alten Durchlauferhitzer gegen ein vollelektronisches Gerät austauschen, bekommen Sie auch dafür Geld vom Staat dazu. Über das Programm „STEP up! – Stromeffizienzpotenziale nutzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gibt es bis Jahresende 2021 einen Zuschuss von 100 Euro. Die neuen Geräte sparen etwa 20 % Energie ein (Infoadressen siehe Kasten am Ende der Seite).
Kleinspeicher oder Untertischspeicher halten eine bestimmte Menge Warmwasser konstant auf der Wunschtemperatur. Sie werden dort eingesetzt, wo warmes Wasser oft benötigt wird, also in der Küche oder im Haupt-Badezimmer. Der Speicherinhalt wird auf den Anwendungszweck abgestimmt. Beim Handwaschbecken reichen 5 Liter, für die Dusche sollte es mehr sein. Hochwertige Geräte sind gut wärmegedämmt, um die Energieverluste gering zu halten.
Foto: ryanking999/AdobeStock
Kochendwassergeräte produzieren sehr heißes Wasser an der Entnahmestelle. Früher hingen derartige „Boiler“ meist über der Küchenspüle und haben nach entsprechender Wartezeit kochendes Wasser zur Verfügung gestellt. Wegen der hohen Energieverluste wird dieser Gerätetyp heute kaum noch eingesetzt.
Im Trend liegen hingegen Geräte, die über einen eigenen Sicherheits-Zapfhahn direkt in die Küchenspüle integriert sind. Das Wasser wird hier mit fast 100 Grad gespeichert, die Geräte sind sehr gut wärmegedämmt. Dem Energieverbrauch für die Bereitstellung des heißen Wassers stehen Einsparungen an anderer Stelle gegenüber. So wird für eine Tasse Tee nur der tatsächliche Wasserbedarf entnommen; ein herkömmlicher Wasserkocher erwärmt meist ein Vielfaches der benötigten Wassermenge – was zu hohen Energieverlusten führt.
Foto: torwaiphoto/AdobeStock
Die Auswahl ist groß, Beratung unverzichtbar
Warmwasser ist wichtig für einen hohen Wohnkomfort, wirkt sich aber auf die Energiekosten und die Umwelt aus. Es lohnt sich deswegen, von Zeit zu Zeit die alten Geräte zu überprüfen und bei Bedarf durch neue energiesparende Varianten zu ersetzen. Vor allem beim Austausch der alten Heizung gegen ein System auf Basis regenerativer Energien bieten sich viele Möglichkeiten, die Warmwasser-Versorgung zu optimieren.
Ansprechpartner für die Planung entsprechender Maßnahmen sind die Fachbetriebe des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks, die sich auch mit den staatlichen Zuschüssen gut auskennen.
Weitere Informationen ...... zu WarmwassergerätenAEG Haustechnik ORANIER Heiztechnik Ritter Energie- und Umwelttechnik Stiebel Eltron Vaillant
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