Parkettboden ist nicht gleich Parkettboden
Welches Material ist das Richtige, und wie verlege ich es selbst?
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Echtholzböden verbreiten eine natürliche und gemütliche Atmosphäre. Deshalb ist Parkett so beliebt. Als Fertigelemente mit Klicksystem lassen sich die einzelnen Dielen mittlerweile schnell und in Eigenregie verlegen.
Das Angebot an Holzböden ist groß wie nie: Parkett deckt die gesamte Bandbreite von hellen bis dunklen, von heimischen bis exotischen Hölzern ab. Bevor Sie Ihre Einkaufstour starten und einen Parkettboden aussuchen, sollten Sie die verschiedenen Arten kennen. Generell unterscheidet man Massivholzparkett bzw. -dielen, Furnierparkett und sogenanntes Fertigparkett, auch Mehrschichtparkett genannt.
Beim Massivholzparkett werden die einzelnen Dielen oder Stäbe aus zirka 10 bis 22 mm dickem Vollholz hergestellt. Diese befestigt man entweder auf einer Lattenunterkonstruktion oder verklebt sie mit dem Untergrund.
Diese Arbeit will gekonnt sein und sollte daher besser dem professionellen Handwerker überlassen bleiben. Schließlich ist Massivholzparkett nicht gerade preiswert zu haben, und unnötiger Verschnitt kann Sie recht teuer zu stehen kommen.
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Mehrschichtparkett unterscheidet sich von Massivholzparkett durch seinen Aufbau. Meistens bestehen die Elemente aus drei Schichten: die aus 3 bis 4 mm dickem Vollholz hergestellte Deck- oder Nutzschicht, die die Optik des Bodens ausmacht, die Mittellage aus preiswertem Nadelholz oder Holzwerkstoff und das Gegenzugfurnier, das ein Verziehen der Holzdielen verhindert. Mehrschicht- bzw. Fertigparkett lässt sich schwimmend, also ohne Verleimen mit dem Untergrund verlegen.
Möglich wird das durch die Klickverbindungen, bestehend aus Feder und Nut. Die Vollholzdeckschicht kann später ein- bis zweimal abgeschliffen und neu behandelt werden.
Ähnlich ist Furnierparkett aufgebaut. Allerdings besteht die Deckschicht aus etwa 0,5 mm dickem Echtholzfurnier, das auf die Mittellage geklebt wird.
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Im Gegensatz zu Massiv- und Fertigparkett kann man Furnierparkett nicht schleifen. Das würde die dünne Holzschicht zerstören. Wer einen Parkettboden selbst verlegen möchte, sollte sich am besten an Furnier- oder Fertigparkett halten, das es in einer ebenso großen Vielfalt gibt wie den massiven Belag.
Auf leisen Sohlen
Bevor Sie mit dem Verlegen der einzelnen Elemente beginnen können, ist der Untergrund entsprechend vorzubereiten. Dieser muss sauber, trocken und eben sein. Danach folgt eine Dämmunterlage, die den späteren Trittschall dämmt und damit Laufgeräusche im Zimmer und in den darunterliegenden Räumen verhindert (zu den einzelnen Arbeitsschritten siehe auch die Bildleiste auf den Seiten 174/175).
Die Dämmung sollte bestimmte Werte erfüllen, die in der Regel auf der Verpackung angegeben sind. Eine Faustformel: Nach unten sollte sich der Schall durch das Dämmmaterial um 20 bis 25 Dezibel und im Raum selbst um 10 bis 12 Dezibel reduzieren.
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Danach können Sie die Parkettelemente verlegen. Meistens geben die Hersteller vor, in welcher Raumecke (links oder rechts) man beginnen soll und ob bei der ersten Reihe die zur Wand zeigende Feder vorher abgeschnitten werden muss. Der Zuschnitt der einzelnen Dielen klappt gut mit einer kleinen Tischkreissäge oder einer Kappsäge.
Weniger gut eignet sich eine Stichsäge, da die Holzfasern an den Schnittkanten ausreißen können. Planen Sie unbedingt Dehnungsfugen zur Wand ein. Diese sind bei der schwimmenden Verlegung der Parkettdielen wichtig, damit sich der Holzbodenbelag durch Temperaturschwankungen und regelmäßige Benutzung nicht verzieht oder aufgrund der Spannungen nach oben wölbt.
1.) Trittschalldämmung ausrollen:
Rollen Sie eine 2 mm dicke Dämmunterlage bündig am Boden aus. Bei Estrichen und Fußbodenheizungen müssen Sie vorher noch eine 0,2 mm starke PE-Folie überlappend auslegen.
2.) Erste Parkettreihe auslegen:
Mit dem ersten Element beginnen Sie in der rechten Raumecke.
Die Federseite zeigt dabei zur Wand. Abstandskeile schaffen die notwendige Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm zur Wand.
3.) Die nächsten Elemente verlegen:
Durch kurzen Druck auf den Querstoß rastet das nächste Paneel ein. Das letzte Element der ersten Reihe schneiden Sie passend zu und fügen es ein. Auch hier den Dehnungsabstand berücksichtigen.
4.) Paneele zuschneiden und verlegen:
Mit dem Reststück der ersten Reihe beginnen Sie die nächste.
Die weiteren Elemente drehen Sie zuerst längsseitig mit leichtem Druck in die Klick-Verbindung ein und drücken Sie dann an ...
5.) Elemente miteinander verbinden:
... der Stirnseite fest. Falls nötig benutzen Sie einen Schlagklotz zum leichten Nachklopfen. Auf diese Weise arbeiten Sie sich von rechts nach links, Element für Element, am Boden vor.
6.) Letzte Parkettreihe legen:
Die Paneele der letzten Reihe schneiden Sie entlang der Längsseite zu. Messen Sie die Abstände genau aus (Dehnungsfuge nicht vergessen!) und klicken Sie die Elemente nacheinander ein.
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