Rollläden, Markisen und Co.
Flexibler Sonnenschutz für Haus und Garten
Foto: Studio Harmony
Große Glasflächen sind ein Merkmal moderner Architektur. Sie lassen Gebäude transparent wirken und sorgen, die richtige Lage vorausgesetzt, für atemberaubende Ausblicke und eine hohe Tageslichtausbeute. Während im Winter die wärmende Sonneneinstrahlung hilft, die Räume warm zu halten, führen große Glasflächen im Sommer schnell zu einer Überhitzung der Räume. Ohne flexible Verschattungen, die je nach Bedarf die Sonne in den Raum lassen oder wie ein Schutzschild aussperren, kommt die moderne Architektur daher nicht aus.
Wenn es um die Steuerung von Tageslicht geht, beweisen Rollladen- und Sonnenschutzprodukte ihre Flexibilität. Helle, lichtdurchflutete Räume werden durch sie erst richtig nutzbar: Tageslicht und Wärme werden nach Bedarf hineingelassen, fremde Blicke hingegen ausgeschlossen.
Fachleute sprechen von flexiblen Gebäudeabschlüssen, wenn sie Rollläden, Markisen, Jalousien und Co. meinen. Im Winter senken sie die Heizkosten, im Sommer helfen sie, die Laufzeiten von Klimaanlagen zu reduzieren oder diese vollständig zu ersetzen. Das senkt ganzjährig den Energieverbrauch eines Gebäudes und sorgt zu jeder Jahreszeit für ein angenehmes Raumklima.
Sonnenschutz in die Planung einbeziehen
Die aktuelle Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) schreibt einen ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz nicht nur für Neubauten vor, sondern auch für Objekte, die energetisch saniert werden. „Bei der Auswahl geeigneter Lösungen spielen viele Faktoren eine Rolle: die Ausrichtung des Hauses und die Größe der Fenster, eventuell vorhandene Schattenquellen wie Bäume oder die Nachbarbebauung und die Wärmedämmung der Fassade“, erklärt Andrea Papkalla-Geisweid, Leiterin des Technischen Kompetenzzentrums des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz (BVRS).
Vor einer Gebäudesanierung steht daher die Planung. Fachbetriebe des Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerks wissen, was vor Ort wichtig ist, und bieten eine große Auswahl an Beschattungs-, Sichtschutz- und Blendschutzanlagen mit und ohne elektronische Steuerung. Generell unterscheidet man außen liegende Sonnenschutz-Systeme wie Rollläden oder Markisen und innen liegende Produkte wie Plissees, Rollos oder Jalousien.
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Innen und außen liegender Sonnenschutz
Innen liegende Beschattungen wie Vertikal- und Innenjalousien (horizontale Lamellen) reflektieren Sonnenstrahlen und erhöhen gleichzeitig den Tageslichteintrag. Sie spenden Schatten, steuern den Lichteinfall und bieten einen dekorativen Sichtschutz. Dazu verhindern sie z.B. Blendungen am Computerbildschirm und steigern so die Motivation und Leistungsfähigkeit beim Arbeiten.
Vor allem im Arbeitszimmer spielen lichtlenkende Innenjalousien ihre Vorteile aus: Über die Raumdecke wird das Tageslicht so ins Rauminnere gelenkt, dass auf künstliche Beleuchtung oft verzichtet werden kann.
Noch wirksamer als innen liegender ist außen liegender Sonnenschutz. Markisen und Raffstores fangen die Sonnenstrahlen ab, bevor sie ins Rauminnere eindringen können. Die individuell einstellbaren Lamellenwinkel von Raffstores ermöglichen sowohl die optimale Steuerung des Sonnenlichteinfalls als auch den Schutz vor unerwünschten Blicken.
Das Aufheizen des Raumes im Sommer verhindern heruntergelassene Rollläden – insbesondere helle Modelle – am besten. Zwischen dem Rollladen und der Scheibe bildet sich eine Luftschicht, die eine isolierende Wirkung hat. Kühle Luft bleibt im Innern des Hauses, und die heiße Luft dringt nicht bis zur Fensterscheibe durch.
Der perfekte Sommer unter einer Markise
Auch wenn es im schattigen Wohnzimmer angenehm kühl ist, zieht es viele Hausbesitzer in den Garten – ob zum Grillen oder einfach zum Entspannen. Ohne Sonnenschutz kann der Aufenthalt auf der Terrasse jedoch bereits nach wenigen Minuten unangenehm werden. Der Grund dafür sind die kurzwelligen und energiereichen Ultraviolett-Strahlen, die sogenannten UV-Strahlen. Sie sorgen nicht nur für einen braunen Teint, sondern auch für den gefährlichen Sonnenbrand. Hochwertige Markisentücher schützen vor den aggressiven Strahlen.
Fotos: BV Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS)
Aufgrund einer breiten Auswahl an Farben und Dessins lassen sich Markisen an jeden Stil und Bedarf anpassen und machen das Eigenheim zum Blickfang. Am weitesten verbreitet sind Gelenkarmmarkisen. Zwei einstellbare Arme bewegen das Markisentuch und schaffen im Nu ein schattiges Plätzchen.
Wer seine Markise besonders gut aufbewahrt wissen will, wählt eine Kassettenmarkise. Im eingefahrenen Zustand sind Stoff und Technik vollständig durch ein Gehäuse vor der Witterung geschützt.
Ein Motorantrieb eröffnet neue Möglichkeiten
Ein Knopfdruck genügt, um Markisen, Jalousien und Rollläden komfortabel zu bedienen. Mit einer Zeitschaltuhr können die Bewohner sowohl täglich wiederkehrende Öffnungs- und Schließzeiten programmieren als auch einen zufälligen Rhythmus einstellen. Dann bewegen sich die Rollläden zu vorgewählten Zeiten herunter oder herauf.
Ausgestattet mit Wettersensoren reagieren Rollläden, Markisen und Co. selbstständig auf wechselnde Wetterverhältnisse. Im hellen Sonnenlicht fährt der Sonnenschutz aus. Bewölkter Himmel und Regen bewirken, dass er wieder einfährt. Bei Außenjalousien und Raffstores sorgt eine sonnenstandsabhängige Lamellennachführung ganz automatisch für die optimale Balance zwischen Tageslichtnutzung und Hitzeschutz.
Auch wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, können mit einem Motor ausgestattete Rollläden hoch- und herunterfahren, entweder zu der voreingestellten Zeit, durch den Zufallsgenerator oder auch steuerbar per App. Das ist für die Besitzer komfortabel, vor allem aber abschreckend für Einbrecher.
Im geschlossenen Zustand erschweren einbruchhemmende Rollläden Dieben den Zugang. Dank Hochschiebesicherung, verstärkten Führungsschienen und besonders robustem Rollladenpanzer lassen sie sich nur mit viel Aufwand überwinden. Und wenn Einbrecher nicht innerhalb weniger Minuten ins Haus kommen, ziehen sie in der Regel weiter. Der Einbau von einbruchhemmenden Rollläden und anderen mechanischen Sicherheitseinrichtungen wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert.
Einbindung in Smart-Home-Systeme möglich
Ob Neubau oder Nachrüstung: Auch die Einbindung der Rollladen- und Sonnenschutzprodukte in eine Hausautomation (Smart Home) ist möglich. Dafür bieten Fachbetriebe des Rollladenhandwerks eine breite Palette von Lösungsmöglichkeiten an: vom Wohnhaus bis zum Bürogebäude, von der vernetzten Objektsteuerung bis zur speziellen Wintergartensteuerung. Bei intensiver Sonneneinstrahlung erhalten die Bewohner mit der richtigen Kombination aus innen und außen liegendem Sonnenschutz eine behagliche Wohnatmosphäre.
Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. (BVRS)
Weitere Informationen zu …… FördermittelnKreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
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