Vorhänge, Plissees oder Rollos?
So finden Sie den passenden Sonnenschutz für Ihr Zuhause
Innen liegender Sonnenschutz beeinflusst Licht, Stimmung und Komfort – ein guter Grund, sich die Möglichkeiten einmal genauer anzusehen. Denn zu viel Lichteinfall kann stören, ob morgens im Schlafzimmer oder tagsüber im Wohnzimmer. Ein passendes System reguliert nicht nur das Licht, sondern formt zugleich die Wohnatmosphäre. Zur Wahl stehen verschiedene Lösungen, von Vorhängen über Plissees bis hin zu smarten Steuerungen.
Vorhänge: der Klassiker für Atmosphäre und Wärme
Vorhänge sind die Urform des Sonnenschutzes. Dicht gewebte Stoffe schaffen eine warme, fast theatrale Stimmung, während leichte, halbtransparente Stoffe einen Raum luftig und hell erscheinen lassen. Thermovorhänge bieten einen zusätzlichen Wärmeschutz, dämpfen Lärm und sichern einen hohen Sichtschutz – etwa im Schlaf- oder Kinderzimmer.
Allerdings ziehen Vorhänge Staub an und müssen regelmäßig gewaschen werden. Auch lässt sich das Licht nur grob steuern – entweder sind die Vorhänge geöffnet oder geschlossen. Daher sind sie in Küche und Büro weniger verbreitet, im Wohnzimmer dagegen schon.
Schiebegardinen: stilvoll in modernen Wohnräumen
Schiebegardinen, auch Flächenvorhänge genannt, sind eine moderne Alternative. Sie bestehen aus glatt hängenden Stoffpaneelen, die sich einzeln verschieben lassen. Besonders an großen Fenstern entfalten sie ihre Wirkung. Für die Montage sind stabile Schienen erforderlich, was etwas Aufwand bedeutet. Praktisch sind Stoffe, die sich leicht reinigen lassen. Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester können im Schonwaschgang bei niedriger Temperatur gewaschen werden, während Kunststoffgardinen einfach mit einem feuchten Tuch zu säubern sind.
Plissees: Licht nach Maß für jede Fensterform
Foto: Luxaflex
Plissees gibt es für viele Fensterformen und in mehreren Transparenzstufen.
Plissees sitzen direkt vor der Glasscheibe und lassen sich von oben nach unten oder umgekehrt verschieben. So steuern sie den Lichteinfall präzise, ohne den ganzen Raum abzudunkeln. Viele Modelle befestigt man über Klemmträger direkt am Flügelrahmen – Bohren ist also nicht nötig. Die feinen Falten sind manchmal mühsam zu reinigen. Auch wirken Plissees zurückhaltender als raumhohe Vorhänge. Dafür passen sie zu nahezu jeder Fensterform.
Rollos: alltagstauglich und vielseitig
Rollos sind eine weitere schlichte und praktische Lösung für den Sonnenschutz. Sie bestehen aus einem rechteckigen Stoff, der auf einer Welle aufgerollt wird. Das Tuch bewegt sich von oben nach unten. Bedient wird es meist per Kette oder Motor.
Lichtdurchlässige Stoffe filtern das Tageslicht. Verdunklungsstoffe machen aus einem Raum einen Schlafbereich. Rückseitig beschichtete Modelle, etwa mit Aluminium, bieten zusätzlichen Wärmeschutz.
In Mode gekommen sind Raffrollos. Beim Hochziehen legen sie sich in dekorative Falten, statt sich komplett aufzurollen. Auch Doppelrollos sind eine Alternative. Sie bestehen aus zwei Stoffbahnen mit transparenten und blickdichten Streifen. Durch Verschieben lassen sich die Streifen übereinander oder versetzt anordnen. Doppelrollos bieten also Licht- und Sichtschutz, ohne dass der Stoff ganz heruntergelassen werden muss.
Foto: Luxaflex
Mit farbigen Rollos lässt sich der Essbereich stimmungsvoll gestalten.
Jalousien: Lichtlenkung präzise steuern
Früher vor allem im Büro, heute auch in Bad, Küche oder Wohnzimmer: Jalousien. Ihre verstellbaren Lamellen steuern den Lichteinfall sehr präzise. Je nach Material – Aluminium, PVC, Bambus oder Holz – variieren Optik und Haptik. Schmale Lamellen eignen sich für kleine Fenster, breite setzen Akzente bei großen Flächen. Holzjalousien erzeugen eine warme, natürliche Atmosphäre, reduzieren Hitze jedoch weniger effektiv. Die Montage ist unkompliziert, allerdings müssen die Lamellen regelmäßig von Staub befreit werden.
Lamellenvorhänge: Gut für große Fensterflächen
Ebenso für den Wohnraum geeignet sind Lamellenvorhänge. Im Kern handelt es sich um vertikal ausgerichtete Jalousien mit drehbaren Lamellen, die das Licht gezielt lenken. Das macht sie besonders für große Fensterflächen oder Wintergärten interessant. Die vertikalen Lamellen sind an einer Obergleitschiene aufgehängt, tragen Beschwerungsplatten und lassen sich bei Bedarf seitlich zu einem Paket zusammenfahren.
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Smarte Systeme: Sonnenschutz automatisch steuern
Wer nicht kurbeln oder ziehen will, kann den Sonnenschutz automatisieren. Motorisierte und smarte Systeme übernehmen die Steuerung auf Knopfdruck, per App oder Sprachbefehl. Einige reagieren sogar automatisch auf Sonneneinstrahlung. So lassen sich Räume im Sommer vor Überhitzung schützen und im Winter Wärmeverluste reduzieren. Nachteilig sind die höheren Anschaffungskosten und mögliche technische Störungen. Für Designliebhaber und Technik-affine Menschen bieten sie jedoch Schutz und Komfort in einem Schritt.
Die richtige Wahl treffen: Licht, Funktion und Wohnsituation
Foto: Jysk
Doppelrollos bestehen aus zwei Stoffbahnen: transparent und blickdicht.
Am Ende zählen nicht nur der persönliche Geschmack, sondern auch die konkrete Wohnsituation. Schlafräume verlangen meist nach vollständiger Verdunkelung, im Wohnzimmer ist eine gemütliche Atmosphäre entscheidend. In Arbeitsbereichen geht es darum, Blendungen zu vermeiden, ohne den Raum komplett abzudunkeln. Auch Hygiene spielt eine Rolle: Allergiker profitieren von leicht waschbaren oder staubarmen Varianten. Die Architektur gibt zusätzlich die Richtung vor: Große Glasflächen stellen andere Anforderungen als kleine Altbaufenster.
Nicht zuletzt ist auch die Himmelsrichtung wichtig. Nordfenster brauchen kaum Schutz; hier genügen helle Vorhänge oder Plissees, die Licht einlassen und Sichtschutz bieten. Am Ostfenster weckt die Sonne früh – halbtransparente Stoffe lassen Licht sanft herein, Verdunkelungsvarianten verhindern ein unerwünschtes Aufwachen.
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